Gut gelaunt und recht optimistisch wollten sich die TSV-Männer zur letzten Essensausgabe des Jahres mit zwei Heimschmankerln nicht nur vier lecker angerichtete Punkte schmecken lassen, sondern auch die zahlreich erschienen Restaurantkritiker mit einem wohlriechenden Duft von Spielfreude und technischer Raffinesse im Mittelklasse-Lokal verwöhnen.
Das am Ende kein Fünf-Sterne-Menü serviert wurde, lag wieder einmal am Küchenpersonal. Während in Milkau, Tillingen und Plauen-Oberlosa Sterneköche am Topf stehen und die richtige Rezeptur gefunden haben, kommt in Röhrsdorf eher durchwachsene Hausmannskost auf die Teller. Hier gibt es eben nicht die Haute Cuisine der Bezirksliga, aber immerhin 🙂
Nun aber zu den Essen des Tages: Es standen zwei Menüs zur Auswahl. Beide Mahlzeiten wurden von den Restaurantkritikern probiert und bewertet.
Menü Nummer eins hat den Namen: „SV Lok Glauchau/Niederlungwitz“. Dieses Essen wurde bereits vor vierzehn Tagen in einem anderen Fresstempel angeboten und fiel mit 1:3-Stimmen und null Punkten durch. Jedem Essen sollte man aber eine zweite Chance geben. Der erste Durchgang verlief dann auch recht bekömmlich und zur Gaumenfreude der kritischen Kundschaft. Dies machte Appetit auf mehr. Doch irgendwie wollte den Köchen bei der Zubereitung der nächsten beiden Gänge kein durchschlagender Erfolg gelingen. Zu oft wurden die Gewürze falsch dosiert oder trafen einfach nicht den Geschmack des Gastes.
Eine eher undefinierbar erscheinende Komposition aus süß-sauren Block- und Angriffszutaten, garniert mit lieblos arrangierten Abwehrblättern waren die Folge. Der Geschmack ließ zu wünschen übrig und sorgte für mürrische Kommentare. Diese Kritik kam auch beim Chefkoch an, der Dank einer neuen Rezeptur wieder mehr Pepp in den vierten Durchgang brachte. Doch plötzlich fiel das Gericht zum Ende hin geschmacklich so stark ab, dass sogar der Nachtisch ausfiel. Für diese Saison wird das Gericht deshalb von der Karte gestrichen.
Einge Besucher unseres Mittelklasse-Restaurants hatten sich am ersten Menü scheinbar den Magen verdorben und verließen das Lokal, um sich in einem Zwei-Sterne-Restaurant an der Chemnitzer Forststraße bekochen zu lassen. Nur nebenbei: Die Köchinnen hatten ein echtes Überraschungsmenü aufzubieten 🙂 Zum Glück können wir als Inhaber einer kleineren Lokalität immer auf unsere Stammgäste zählen, die uns den einen oder anderen Kochversuch nicht übel nehmen.
Mit unserem zweiten Menü „VSV Eintracht Reichenbach“ wollten wir wenigsten ein paar Punkte holen und uns mit einem ordentlichen Essen in den Weihnachtsurlaub verabschieden. Die genauen Zutaten des Gerichts bleiben natürlich geheim. Das Mahl besteht aus einer Reihe guter Beimischungen, allerdings hat es geschmacklich ein wenig eingebüßt. Die etwas teureren Ingredenzien sind aktuell zum Beispiel in Oelsnitzer oder Zschopauer Menüs wiederzufinden.
Das Gericht selbst zergeht aber sehr gut auf der Zunge und hinterlässt einen süßen Nachgeschmack. Nur einmal wurde es qualitativ ein wenig schlechter. Im Großen und Ganzen lieferten die Köche aber eine ordentliche Leitung ab, die mit 3:1-Stimmen einen versöhnlichen Jahresabschluss fand.
Das beste Restaurant findet man aktuell in Milkau. Keine einziger Besucher konnte die Inhaber bisher kritisieren. Ob es einem Testesser aus dem hinteren Feld gelingen wird das Spitzen-Quartett ein wenig zu ärgern, bleibt mehr als fraglich.
Die Restaurants der Bezirksliga
1. SSV St. Egidien 14:2 Punkte, 23:9 Sätze
2. SV Union Milkau 12:0, 18:3
3. SV 04 Plauen-Oberlosa 12:2, 18:9
4. SSV Fortschritt Lichtenstein 10:4, 16:10
5. TSV Blau-Weiß Röhrsdorf 8:10, 17:20
6. SV Lok Glauchau/Niederlungwitz 8:10, 16:20
7. BSV Limbach-Oberfrohna 6:12, 15:20
8. VSV Eintracht Reichenbach 4:12, 12:20
9. VSV Fortuna Göltzschtal 4:14, 12:23
10. Oberwiesenthaler SV 2:14, 8:21